Chemische Abtreibung: „Do-it-yourself“-Pillen“

Ein theologischer, pastoraler und geistlicher Leitfaden aus dem Herzen des traditionellen
katholischen Glaubens

Einleitung: Der Schrei, den man nicht hört
In einer Welt, in der der Lärm der Medien das Gewissen übertönt und Ideologien die Wahrheit
verdrängen, spielt sich eine stille Tragödie ab – mit Millionen von Opfern, ohne Gesicht, ohne
Stimme, ohne Grab. Es ist die Realität der chemischen Abtreibung, einer Methode des
Schwangerschaftsabbruchs, die sich unter dem Deckmantel von Fortschritt und „Befreiung
der Frau“ als gesundheitspolitische Maßnahme durchgesetzt hat. Man nennt sie die
„Abtreibungspille“, das „Misoprostol“, eine „sichere Methode für zu Hause“. Doch hinter
diesen Euphemismen verbirgt sich eine erschütternde Wahrheit: die vorsätzliche Tötung
eines unschuldigen Menschen im heiligsten Ort – dem Mutterschoß.
Der Aufstieg der medikamentösen Abtreibung, propagiert als „Gesundheitsrecht“,
entmenschlicht die Mutterschaft und untergräbt die Grundlagen des Naturrechts. Als
Katholiken dürfen wir nicht tatenlos zusehen.
Dieser Artikel bietet eine tiefe, mitfühlende und theologisch fundierte Betrachtung dieses brennenden Themas, um Seelen in einer Zeit der Verwirrung zu erleuchten, zu bilden und geistlich zu leiten.

  1. Was ist eine chemische Abtreibung? – Die Methode verstehen
    Im Gegensatz zur chirurgischen Abtreibung werden bei der chemischen Abtreibung
    Medikamente eingesetzt, um den Tod des Embryos oder Fötus herbeizuführen und
    anschließend dessen Ausstoßung aus der Gebärmutter zu bewirken. Die
    gebräuchlichsten Substanzen sind:
    Mifepriston (RU-486): blockiert Progesteron, ein Hormon, das für den Erhalt der
    Schwangerschaft notwendig ist.
    Misoprostol: löst Kontraktionen der Gebärmutter aus, um das – bereits tote oder
    sterbende – Baby auszustossen.
    Diese Prozedur, die sich immer weiter verbreitet, wird oft zu Hause durchgeführt,
    manchmal ohne ausreichende medizinische Betreuung. Internationale Organisationen und
    Regierungen fördern die chemische Abtreibung, als sei sie eine hygienische Lösung für ein
    „Gesundheitsproblem“. Manche verschicken die Pillen sogar per Post oder über Apps – eine
    Banalisierung eines der schwerwiegendsten Akte.
    Doch wahre Gesundheit kann niemals im Widerspruch zur Würde des Lebens stehen.
    Anmerkung der Redaktion „Menschenrechte.online“:
    Möglicher Ablauf einer chemischen Abtreibung Zuhause. (Vorsicht!)
  2. Menschliches Leben: ab dem Moment der Empfängnis
    Die katholische Kirche, treu der Offenbarung und dem natürlichen Menschenverstand, lehrt
    klar, dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt und von diesem Moment
    an zu achten ist.

    „Denn Du hast meine Nieren erschaffen, mich gewoben im Schoß
    meiner Mutter. Ich danke Dir, dass Du mich so wunderbar gestaltet
    hast. […] Deine Augen sahen mein ungeformtes Wesen; in Deinem
    Buch waren sie alle verzeichnet – die Tage, die noch werden
    sollten, als noch keiner von ihnen war.“ (Psalm 139, 13–16)


    Dieser poetische und zugleich tief theologische Text widerlegt jede Behauptung, das
    ungeborene Kind sei „noch keine Person“ oder „empfinde nichts“. Gottes Wort offenbart eine
    ewige Wahrheit: Schon im Mutterleib kennt, liebt und beruft Gott jeden Menschen.
    Dem ungeborenen Kind das Leben zu verweigern heißt also, Gottes Willen über dieses
    Kind abzulehnen.
  3. Die Theologie der Abtreibung: Eine Sünde gegen den Schöpfer
    Aus theologischer Sicht ist Abtreibung eine schwere Sünde, und wer sie in voller
    Erkenntnis und freiem Willen begeht, zieht sich die automatische Exkommunikation
    (latae sententiae) zu, gemäß dem Codex des kanonischen Rechts (CIC 1398).

    a) Chemische Abtreibung: Mitwirkung am Bösen
    Nicht nur die Frau, die abtreibt, begeht eine Todsünde, sondern auch:
    Wer diese Medikamente verschreibt oder verkauft.
    Wer sie bewirbt oder finanziert.
    Wer Abtreibung als legitime Option empfiehlt.


    Das nennt man formale und materielle Mitwirkung am Bösen, und sie hat ewige
    Konsequenzen, wenn keine Reue und Umkehr erfolgt.

    b) Kultur des Todes vs. Evangelium des Lebens
    Der Vormarsch der chemischen Abtreibung ist Teil dessen, was Papst Johannes Paul II. die
    „Kultur des Todes“ nannte – im Gegensatz zum Evangelium des Lebens (Evangelium
    Vitae, 1995). Dieses Evangelium ruft uns dazu auf, das menschliche Leben mutig zu
    verteidigen, auch in schwierigen Umständen, denn jedes Leben ist eine Gabe Gottes – nicht
    eine Last.
  4. Das geistliche Drama der chemischen Abtreibung
    Viele Frauen, die zur chemischen Abtreibung greifen, tun dies in Einsamkeit und
    Schweigen, überzeugt von einer Kultur, die die Tragödie verharmlost und den Schmerz
    leugnet. Doch die Folgen sind nicht nur körperlich. Sie sind geistlich und emotional:
    Posttraumatische Belastungsstörungen
    Depressionen, Angstzustände, anhaltende Schuldgefühle
    Entfremdung von Gott, Verlust des Muttergefühls
    Und die schwerwiegendste Folge: die Verletzung der Seele, die das Leben in der Gnade
    verhindert, solange die Sünde nicht anerkannt, gebeichtet und geheilt wird.
  5. Pastoraler und spiritueller Leitfaden: Was tun angesichts chemischer Abtreibung?
    Für Frauen, die abgetrieben haben:
    Gott kann alles vergeben. Absolut alles.

    Der Weg zurück beginnt mit dem Sakrament der Versöhnung. Die Beichte ist Quelle
    innerer Heilung und geistlicher Wiederherstellung.
    Sucht pastorale und psychologische Begleitung.
    Es gibt katholische Hilfswerke wie Projekt Rachel, die Frauen (und Männer) nach einer
    Abtreibung begleiten.
    Betet für euer ungeborenes Kind. Gebt ihm einen Namen. Vertraut es der
    göttlichen Barmherzigkeit an.

    Für Frauen, die versucht sind, abzutreiben:
    Holt euch Hilfe bei katholischen Lebensschutz-Zentren.
    Viele Frauen denken an Abtreibung aus Angst, Druck oder Desinformation. Die Kirche
    bietet Unterstützung, Ressourcen, emotionale und geistliche Begleitung.
    Denkt daran: Euer Baby ist eine Gabe Gottes, kein Fehler.
    Für alle, die helfen wollen:
    Bildet mit Liebe und Wahrheit auf.
    Es geht nicht ums Urteilen, sondern darum, die Schönheit des Lebens zu
    verkünden – mit Klarheit und Zärtlichkeit.
    Engagiert euch in Lebensschutz-Kampagnen, beim Gebet vor Kliniken, in der
    Hilfe für schwangere Frauen in Not.
    Adoptiert geistlich ein Kind in Abtreibungsgefahr. Betet den Rosenkranz für
    sein Leben.
  6. Katholische Antworten auf die Lüge vom „Gesundheitsrecht“
    Abtreibungsaktivisten behaupten, Abtreibung sei ein „Recht“, ein „medizinischer Akt“, eine
    „Befreiung“. Doch diese Worte verschleiern eine ideologische Lüge. Das wahre Recht ist das
    des Kindes auf Leben,
    und das der Mutter, begleitet, unterstützt und in ihrer
    Berufung als Mutter geachtet zu werden.

    Was sagt die Kirche?
    „Die Abtreibung ist ein abscheuliches Verbrechen […] Kein Grund,
    wie schwerwiegend er auch sein mag, kann jemals die vorsätzliche
    Tötung eines unschuldigen Menschen rechtfertigen.“
    (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2271)
  7. Was können du und ich heute tun?
    1. Sprich, schweige nicht. Sprich mit Respekt, aber mit Klarheit. Viele wissen nicht, was
    eine chemische Abtreibung wirklich ist.

    2. Bete täglich für das Ende der Abtreibung. Besonders mit dem Rosenkranz.

    3. Hilf Frauen in Not. Mit deiner Zeit, deinen Spenden, deinem Zuhören oder einfach
    durch deine Nähe.

    4. Sei Licht. Sei Zeuge. Sei ein glaubwürdiger Katholik. Stimme nicht für jene, die
    solche Gesetze fördern.

    5. Erziehe die Jugend. Sie müssen verstehen, dass Sexualität eine Gabe ist, kein
    Konsumgut; dass Leben heilig ist, nicht wegwerfbar.

    Schlusswort: Ein Schweigen, das gebrochen werden muss

    Die chemische Abtreibung ist das neue Gesicht einer alten Tragödie: die Sünde, getarnt als
    Recht; der Tod, verkauft als Medikament. Unsere Antwort darf nicht Angst oder Verurteilung
    sein, sondern Wahrheit, Barmherzigkeit und konkretes Handeln.
    Jedes Mal, wenn eine dieser „DIY“-Pillen geschluckt wird, wird ein Licht ausgelöscht, das Gott
    entzündet hat. Doch gleichzeitig eröffnet sich eine neue Möglichkeit für dich und mich, ein
    anderes Licht zu entzünden: das Licht des gelebten Glaubens, der Lebensverteidigung,
    der Liebe, die aufnimmt statt abweist.

    „Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Leben und Tod habe ich dir vorgelegt,
    Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.“
    (Deuteronomium 30,19)


    Empfohlene katholische Lebensschutz-Ressourcen
    – Projekt Rachel (Heilung nach Abtreibung)
    – RedMadre Stiftung
    – Spei Mater
    – Asociación +Vida
    – Rosenkränze für das Leben
    – 40 Tage für das Leben

Quelle: Dieser Beitrag auf https://catholicus.eu wurde in Gänze entnommen.
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