An dieser Stelle wollen wir wichtige Urteile und Entscheidungen von Seiten der Justiz oder anderer Behörden, aber auch Privatpersonen, als PDF-Dokument zur Verfügung stellen.
Urteile und Entscheidungen gehören nicht nur sorgsam gelesen sondern auch angewendet.
Haben Sie den MUT dazu!
Gerade im öffentlichen Meinungskampf sind aber überspitzte und polemische Äußerungen von Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG geschützt. (BVerfG, NJW 1991, 95 (96))
Eine Demokratie lebt von Rede und Gegenrede, von Widerspruch zu herrschenden Vorstellungen. Meinungsfreiheit ist ein Minderheitsrecht. (BVerfG, Urt. v. 17.8.1956 – 1BvB 2/51, BVerfGE 5, 85 (205); BVerfG, Urt. v. 15.1.1958 – 1 BvR 400/51, BVerfGE 7, 198 (208); BVerfG, Urt. v. 3.10.1969 – 1 BvR 46/65, BVerfGE
27, 71 (81); Kirchhof, DÖV 2024, 1 „); (Masing, JZ 2012, 585 (586))
Die Übertreibung ist – nicht nur in der Satire, sondern auch in der politischen Auseinandersetzung – ein
grundsätzlich legitimes Mittel, um auf die eigene Position aufmerksam zu machen.
(S. etwa BVerfG, NJW 1983, 1415; BGH, NJW 1987, 1398
Diese Überzeugung bildet sich ab in einem weiten Verständnis der Meinungsfreiheit, das Äußerungen unabhängig davon schützt, ob sie „begründet oder grundlos, emotional oder rational ist, als wertvoll oder wertlos, gefährlich oder harmlos“ sind.
(BVerfGE 90, 241 [247] = NJW 1994,)
Denn anders als dem einzelnen Staatsbürger kommt dem Staat kein grundrechtlich geschützter Ehrenschutz zu. Der Staat hat grundsätzlich auch scharfe und polemische Kritik auszuhalten
(vgl. BVerfGE 93, 266 <292 f.>) Beschluß BVerfG vom 28. November 2011 – 1 BvR 917/09
Prof. Dr. Elisa Hoven – Antisemitische Äußerungen als Gegenstand des Strafrecht | ohne Datum |
Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) 6 B 33.22 / Leipzig – Aus der grundrechtlich verbürgten Versammlungsfreiheit folgt das Recht der Grundrechtsträger, insbesondere des Veranstalters, selbst über Ort, Zeitpunkt, Art und Inhalt der Versammlung zu bestimmen. Dazu zählt, sich genau dort versammeln zu dürfen, wo es denjenigen „weh tut“, gegen die sich der Protest richtet | 23.05.2023 |
Bundesgerichtshof (BGH) VI ZR 26/21 – Persönlichkeitsrecht gibt dem Einzelnen keinen Anspruch, nur so von anderen dargestellt zu werden, wie er sich selber sieht oder gesehen werden möchte | 02.08.2022 |
Amtsgericht Weinheim – Strafprozeß Annen ./. Kristina Hänel „Letzte Worte des Angeklagten„ | 15.02.2022 |
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Nr. 3690/10 – „ein Bewusstsein für den allgemeineren Umstand zu schaffen, dass Recht und Moral voneinander abweichen können“ | 26.11.2015 |
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Nr. 3882/10_No.2 | 20-.09.2018 |
Bundesverfassungsgericht (BVerfG) 1BvR 917/09 – Meinungsfreiheit | 28.11.2011 |
Bundesferfassungshericht /BVerfG) 1 BvR 369/04 – Annahme einer Menschenwürdeverletzung | 04.02.2010 |
BVerfG schränkt Meinungsfreiheit für Abtreibungsgegner erheblich ein – Analyse von Assessor jur. Thomas Zimmermanns | 24.05.2006 |
Bundesverfassungsgericht (BVerfG) 1BVR 0049/00 – Bewertung zu verschiedenen Äußerungen | 24.05.2006 |
Bundesgerichtshof (BGH) 4 StR 570/05 – Urteil über schweren sexuellen Kindesmißbrauch (Skandal) | 02.02.2006 |
Landgericht Bayreuth 2 Ns 118 Js 12007/04 – Verurteilung wegen Verstoß gegen § 219a StGB (Werbung für Tötung) | 11.01.2006 |
Stellungnahme von Assessor Thomas Zimmermanns (Babycaust-Verbrechen-Mord-rechtswidrig) | 22.04.2005 |
Verwaltungsgericht Berlin VG 1A 241.01 – sog. „Berliner Kuhurteil“ (sehr merkwürdige Entscheidung) | 19.07.2001 |
Bundesgerichtshof (BGH) VI ZR 276/99 – Schutz des ungeborenen Lebens / Meinungsfreiheit (Babycaust-Urteil) | 30.05.2000 |
Bundesverfassungsgericht BVerfG 88.203 – Grundsatzentscheidung: „Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, menschliches Leben, auch das ungeborene, zu schützen.“ | 28.05.1993 |
Bundesverfassungsgericht BVerfG 1 BvR 1377/91 – keine Erlaubnispflicht für Flugblattverteilen | 18.10.1991 |
Bundesverfassungsgericht BVerfG 1 BvF 1, 2, 3, 4, 5, 6/74 – Grundsatzentscheidung: „Das sich im Mutterleib entwickelnde Leben steht als selbstständiges Rechtsgut unter dem Schutz der Verfassung“ | 25.02.1975 |
Hadamar-Urteil 4aJs 3/46 – Euthanasie behinderter Menschen im Dritten Reich | 21.03.1947 |
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an:
Die Menschen werden zuerst
– treulos gegen die Heimat,
– treulos gegen die Vorfahren,
– treulos gegen das Vaterland;
sie werden dann treulos
– gegen die guten Sitten,
– gegen den Nächsten,
– gegen die Frauen und
– gegen die Kinder.“
Ernst Moritz Arndt